Trost ist etwas, dessen wir bedürftig sind und das uns gegeben wird: Zuspruch und Zuwendung, ein Wort, eine Umarmung. Natürlich gestaltet sich das schwierig in einer Zeit, in der die Krise auf Dauer gestellt scheint. Wenn wir Routinen und geliebte Menschen hinter uns lassen müssen und nicht wissen, ob wir zu ihnen zurückkehren können – dann benötigen wir Trostspenden. Dass diese überraschende, seltsame, erquickende Formen annehmen können, zeigen uns Popmusik und Literatur: Zwischen nostalgischem Schwelgen, exzessivem Listenmachen und dem Trost, dass man ja eigentlich gar nicht trösten könne, wird klar: Wenn Gott wie Faithless sagen, ein DJ ist, dann ist Trost eine Playlist.
Dr. Markus Gottschling forscht und lehrt zu Literatur, Rhetorik und Wissenschaftskommunikation am RHET AI Center der Universität Tübingen und leitet dort auch die Arbeitsgruppe »Communicative Competence«. Für das Science Notes Magazin verfasste und kompilierte er die musikalische Kolumne »Playlist«.