sITZung - Digitales Weiterleben
Die Digitalisierung hat nicht nur unser Leben rasant verändert, sondern auch unser Sterben. Genauer: Unsere Trauerkultur. Waren lange Zeit Friedhöfe rituelle Orte der Erinnerung an die Verstorbenen, verlagern sich die Bestattungsorte zunehmend ins Digitale. Virtuelle Friedhöfe ermöglichen ein Totengedenken per Mausklick, Social Media-Profile überdauern das Leben ihrer Besitzer*innen oder werden umgewidmet. Techniken der Künstlichen Intelligenz ermöglichen es Hinterbliebene mit Verstorbenen über Chatbots oder Avatare zu interagieren. Daraus ergeben sich zahlreiche gesellschaftliche und ethische Fragen. Was bedeutet das für die soziale Präsenz von Verstorbenen? Wie verändert das digitale Gedenken unser Verhältnis zum Lebensende?
Matthias Meitzler studierte in Frankfurt a.M. Soziologie, Psychoanalyse und Geschichte. Er ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen sowie Lehrbeauftragter an der Universität Passau. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Wissenssoziologie, der qualitativen Methoden, der Mediatisierungsforschung sowie der Soziologie des Körpers, der Emotionen und des Alter(n)s. Seit mehreren Jahren beschäftigt er sich intensiv mit dem Spannungsfeld von Sterblichkeit und Gesellschaft.
Martin Hennig ist Medienkulturwissenschaftler und Postdoc am IZEW an der Universität Tübingen. Daneben unterrichtet er an der Universität Ulm und der Hochschule der Medien Stuttgart. In den letzten Jahren arbeitete u.a. als Vertretung des Lehrstuhls für Medienkulturwissenschaft an der Universität Passau. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Digitale Kulturen, Medienethik, Kulturelle Imaginationen von KI und Überwachung, Game Studies, Narratologie, Privatheits-, Raum- und Subjekttheorien.
Im Löwen
Eintritt frei