sITZung - Vom Genuss der Vieldeutigkeit
Queere Literatur und die
Ambivalenz der
(Un-)Sagbarkeit
Wie entsteht Kunst in der Unsichtbarkeit? Seit der Ausprägung ‚moderner‘ Diskurse um Geschlecht und Sexualität im 18. und 19. Jhd. bewegt sich queere Literatur in einem Spannungsfeld: Sie ist mal emanzipatorisch und laut oder still und kodiert, um nicht entdeckt zu werden. Es galt Formen zu finden, die die vermeintliche Unsagbarkeit queeren Begehrens in eine eigene Ästhetik übersetzten. In dieser sITZung gehen wir der Frage nach, welche ästhetischen Strategien das queere ‚closet‘ hervorgebracht hat, welche Formen des (Nicht-)Wissens es produziert und in welche Richtungen sich queere Literatur aktuell und unter neuen politischen und kulturellen Bedingungen des (Un-)Sagbaren und (Un-)Sichtbaren bewegt.
PD Dr. Gero Bauer ist Literatur- und Kulturwissenschaftler und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Zentrums für Gender- und Diversitätsforschung an der Universität Tübingen. Er lehrt als Privatdozent am Englischen Seminar. Arbeitsschwerpunkte sind Fragen nach der Relevanz der Queer Theory für ein breiter gefasstes Verständnis zeitgenössischer Literatur und Kultur, englischsprachige Literaturen der Moderne, Filme und Serien sowie Kulturgeschichte und -theorie.
im Löwen
Eintritt frei!