Gerade in der Weihnachtszeit scheint man ihr nicht zu entkommen: der lieben Familie. Längst erwachsen und selbstständig glauben wir nicht so zu sein wie unsere Eltern oder Geschwister. Doch prägt das gemeinsame Aufwachsen einander. Man ist nicht gleich, nicht gänzlich anders, man ähnelt sich. Ähnlichkeit als Prinzip spielt in der Psychologie, der Mathematik und der Informatik eine wichtige Rolle. In der Philosophie blieb sie bisher unbeachtet. Dorothee Kimmich geht dem auf den Grund und zeigt auf, welche Rolle die Wahrnehmung und Verarbeitung von Ähnlichkeit für unsere Erinnerung, Kategorisierung und Beurteilung von der uns umgebenden Welt spielt.
Dr. Dorothee Kimmich ist Professorin für Neuere Deutsche Literatur mit dem Fachgebiet literaturwissenschaftliche Kulturwissenschaft und Kulturtheorie. Ihr besonderes Interesse gilt der Moderne und der Literatur und Kultur der Jahrhundertwende. In ihrem Buch „Ins Ungefähre. Ähnlichkeit und Moderne“ führt sie Ähnlichkeit als kulturtheoretisches Paradigma ein. Zuletzt veröffentlichte sie die Monographie „Leeres Land. Niemandsländer in der Literatur“, eine Studie über die Bedeutung von Gegenden, die niemandem gehören. Seit 2004 leitet Dorothee Kimmich außerdem die Tübinger Poetikdozentur.