Liebe in Zeiten der Schichtarbeit
Uraufführung
Die Entrümpelung eines leer stehenden Hauses fördert ein Notizheft von 1988 zutage: Ein junges Paar versucht, mit handschriftlichen Liebesbotschaften Kontakt zu halten. Der asynchrone Takt der Schichtarbeit zwingt sie auseinander, obwohl sie täglich in derselben Küche essen, im selben Bett schlafen und mit demselben Kugelschreiber ins selbe Heft schreiben. Ein Fernfahrer berichtet von 33 Jahren Ehe, in denen er nur elf Jahre zu Hause war: Seit 40 Jahren fährt er durch Europa und ist stets nur am Wochenende da. Wie geht die Kindererziehung per Telefon? Und die Liebe in so langen Pausen? Eine Nachtschwester in der Unfallchirurgie sieht das nicht dramatisch. Wie schön ist es, ins Bett zu gehen, wenn der andere zur Arbeit muss! Und heute? Wartet jemand auf eine Chat-Nachricht vom Flirt von gestern Abend - ein Live-Ticker der Gefühle begleitet beide durch den Tag.
Wahre Geschichten über das Senden und Empfangen, die Liebe unter Abwesenden in den Lücken, die die Arbeit lässt.
Hier gehts zum Ankündigungsinterview mit Regisseurin Magz Barrawasser.
Dauer: 70 Min.
- Moritz Siebert, Schwäbisches Tagblatt
Acht Menschen berichten im Stück von ihren Raum-Zeit-Fernbeziehungen - die Zeilen des gefundenen Hefts werden ergänzt durch Berichte, Dialoge, Liebesworte, die das Autorenteam recherchierte. […] Paare, denen es gelingt, ihr Miteinander schreibend fortzusetzen, [in] Sprache, die Wochen, Jahre, Sehnsüchte und Banalitäten aufhebt.
- Thomas Morawitzky, Reutlinger Generalanzeiger