Muttertier
Drei Geschwister, eine dysfunktionale Familie und die flüchtigen Momente des Glücks: Am Krankenbett der Mutter erinnern sich drei Geschwister an das gemeinsame Aufwachsen zwischen Erdnussflips, Gummischlangen und Freibad-Abenteuern. Die Leichtigkeit ihrer Kindheit wird überschattet von der psychischen Erkrankung der Mutter. Während sich das Muttertier ins Schlafzimmer zurückzieht, flüchten sich die Kinder in eine selbsterschaffene Parallelwelt. Die Mülltonne im Hof wird zur „Titanic“, mit der die Kinder an Eisbergen zerschellen und sich spielerisch die Freiheit erobern – bis die Realität sie wieder einholt.
Leonie Lorena Wyss gelingt ein melancholisch-poetischer Text über Kindheit und geschwisterliche Bande. Eine vielstimmige Auseinandersetzung mit den Idealvorstellungen von Mutterschaft und der Bewältigung psychischer Erkrankungen in der Familie.