Im Antlitz der Maschinen
Neuinszenierung
Im Antlitz der Maschinen
Eigentlich sollte es ein unverfänglicher Filmabend werden: Anna und Moritz haben eingeladen, gekocht und – leider den Wein vergessen. Als dann auch noch unerwartete Gäste erscheinen, eskaliert der Abend gewaltig. Es öffnen sich menschliche Abgründe, wohin man nur schaut. Das Spiel von Selbstinszenierung und Vortäuschung falscher Identitäten gerät aus den Fugen. Der scheinheiligen Selbstvergewisserung folgt die unaufrichtige Fremdbeschuldigung. Haben die Sozialen Medien und der digitale Kapitalismus ein loderndes narzisstisches Inferno entfacht oder nur Öl in ein seit je brennendes Feuer gegossen? Wie verändert sich unser Blick in den Spiegel, wenn wir unsere Fotos durch einfachste Anwendungen den gängigen Idealen anpassen können? Sei es das simple Glätten der Haut im Selfie, das Verjüngen des Bewerbungsbildes oder der nachgebesserte Oberkörper auf Dating-Plattformen. Was macht all das mit der Persönlichkeit? Wie verändert sich das eigene Selbstbild? Und was passiert in Situationen, in denen man sich plötzlich nicht mehr hinter der digitalen Illusion des perfekten Ichs verstecken kann?
Nach fünf sehr erfolgreichen Aufführungen im Frühjahr 2020 beendete der Ausbruch der Pandemie die Aufführungsserie unvermittelt. Nun haben wir das Stück in veränderter Besetzung wieder inszeniert und freuen uns, es endlich zeigen zu können!
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Draußen wie drinnen wird der Zuschauer Zeuge von Geheimnissen, die manches infrage stellen. Selbstinszenierung, Lüge, Falschheit, Heuchelei – bei Menschen, die via sozialer Medien die Rundumöffentlichkeit des Privaten suggerieren. Alles nur Fake?
Peter Ertle, Schwäbisches Tagblatt